Bohnen – die vielseitige Proteinquelle

Die Familie der Bohne ist vielfältig: man unterscheidet grob zwischen Ackerbohnen und Gartenbohnen. Die Ackerbohne (wissenschaftlich: Vicia faba minor), auch als Sau- oder Favabohne bezeichnet, ist die in Luxemburg am weitesten verbreitete Bohnenart. Das liegt daran, dass sie sowohl für die Human- als auch für die Tierernährung genutzt werden kann. Als Gartenbohnen bezeichnet man Stangen-, Busch- und Feuerbohnen, die alle zur Art Phaseolus vulgaris gehören. Während die Stangenbohne eine Rankhilfe benötigt, um in die Höhe zu wachsen, breitet sich die Buschbohne bodennah in die Breite aus. Feuerbohnen hingegen werden so bezeichnet, weil sie leuchtend rot blühen.

Alle Bohnen gehören zu den Körnerleguminosen und können mit Hilfe von Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Atmosphäre im Boden binden. Mit einem Proteingehalt von bis zu 23 % nehmen Bohnen eine wichtige Rolle in der Grundversorgung im globalen Süden ein. Von hier, genauer aus Peru, stammen auch die ältesten Funde der Gartenbohne aus dem Jahr 6000 v. Chr.

Die indigene Bevölkerung Nord- und Mittelamerikas baute Bohnen gemeinsam mit Kürbis und Mais an, diese Anbaumethode wird als „Drei Schwestern“ bezeichnet. Hierbei profitieren die einzelnen Pflanzen voneinander: der Mais dient als Stützfrucht für die Bohne, die wiederum liefern Stickstoff als Pflanzennahrung, während der Kürbis den Boden bedeckt und dadurch Unkräuter unterdrückt.

Im heimischen Garten können die Bohne natürlich auch nach diesem Vorbild kultivieren werden, lassen sich aber auch in Reinkultur gut anbauen. Bohnen stellen nur wenig Ansprüche an den Boden, sind aber generell wärmeliebend und bevorzugen tiefgründige, kalkhaltige Böden. Am besten ziehen Sie die Pflanzen ab April an einem hellen und warmen ( 20 °C) Platz vor, bevor die Bohnen nach den Eisheiligen ins Beet gesetzt werden. Bei Direkteinssat empfiehlt sich vor allem auf schweren Böden die Aussaat in Horsten. Hierzu werden ca. fünf Samen gemeinsam in ein drei cm tiefes Loch gelegt. Nach dem Auflaufen sollten Bohnen angehäufelt werden um die Standfestigkeit zu erhöhen. Nach ca. 18 Monaten können die Bohnen geerntet werden. Hierbei kann man entscheiden, ob man die jungen, zarten Schoten erntet („grüne“ Bohnen) oder die Samenkörner ausreifen lässt (Trockenbohnen).

Bohnen können sehr vielseitig zubereitet werden, beispielsweise zu dem ägyptischen Nationalgericht „Ful“. Hierzu werden Ackerbohnen über Nacht eingeweicht un anschließend ca. 45 – 60 Minuten gekocht. Die gekochten Bohnen werden mit Knoblauch, Salz und Kreuzkümmel grob püriert und flach auf einer Schale ausgestrichen. Das Püree wir grosszügig mit gutem Olivenöl begossen und mit einer Mischung aus fein gehackter Zwiebel, Minze und Petersilie garniert. In Japan wird die rote Adzukibohne sogar als Paste, sogenanntes „Anko“, in vielen Süßspeisen, aber auch als Brotbelag verwendet. Hierzu werden die Bohnen wieder über Nacht eingeweicht und im Anschluss gekocht.

Nachdem man die Bohnen einmal aufgekocht hat wird das Kochwasser abgeschüttet und die Bohnen mit frischem Wasser aufgesetzt, dadurch werden die Bitterstoffe in der fertigen Paste reduziert. Nachdem die Bohnen weich gekocht sind werden sie abgeseiht. Die Hälfte der Bohnen kommt anschließend mit Zucker und etwas Kochwasser zurück in den Topf und wird so lange gerührt, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Die Paste passt perfekt zu Milchreis oder Pfannkuchen und gibt so bekannten Gerichten einen asiatischen Touch.