Feldfutter

Der Begriff Feldfutteranbau steht für die Erzeugung von Grundfutter auf Ackerflächen, welches aus reinen Gräser- oder Futterleguminosenbeständen aber auch Leguminosen-Gräser-Mischungen bestehen kann. Der Feldfutterbau bietet nicht nur ein eiweißreiches Grundfutter für Wiederkäuer, sondern stellt zudem ein wesentliches Element in der Fruchtfolge von landwirtschaftlichen Betrieben dar. Besonders auf biologisch wirtschaftenden Betrieben ist der Feldfutterbau ein festes Glied in der Fruchtfolge. Warum?

Der Feldfutterbau löst den nährstoff- und humuszehrenden Ackerbau, meist mit Getreide, Mais und/oder Raps, in der Regel für 2-3 Jahre ab, um die Bodenstruktur zu verbessen, Humus aufzubauen und dem Boden eine “Erholungsphase” vom Ackerbau zu geben. Der Humusaufbau sowie die Verbesserung der Bodenstruktur geschieht vor allem durch die intensive Durchwurzelung des Bodens durch die Gräser und Futterleguminosen wie Luzerne, Rotklee oder Weißklee. Die in der Mischung enthaltenen Leguminosen sind zusätzlich in der Lage Stickstoff aus der Luft an den sogenannten Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln zu fixieren und mit ihrer Pfahlwurzel in tiefere Bodenschichten zu dringen. Die Pfahlwurzel von den Leguminosen Luzerne und Rotklee trägt auch zu einer höheren Trockenheitstoleranz bei, da diese während Trockenperioden länger von den noch nicht ausgetrockneten Bodenschichten profitieren können. Durch die Bindung von Luftstickstoff werden zusätzliche Stickstoffmengen in den Betriebskreislauf gebracht, wodurch die Verwendung mineralischer Stickstoffdünger gesenkt werden kann, welche im biologischen Anbau nicht erlaubt sind. Nach jeder Ernte, sowie nach dem Umbruch des Feldfutterbestandes, sterben die Wurzeln der abgeernteten Pflanzen im Boden ab, wodurch diese von den Bodenbakterien zu Humus umgewandelt werden und der gebundene Stickstoff der Leguminosen frei wird und von den Folgepflanzen genutzt werden kann. Darüber hinaus haben die Gräser und Leguminosen im Feldfutteranbau durch ihren raschen Neuaustrieb nach dem Mähen eine starke Konkurrenzkraft gegenüber unerwünschten Beikräutern. Dies hilft vor allem der Beikrautregulierung im biologischen Ackerbau, wo auf Herbizide verzichtet wird.

In der Wiederkäuerhaltung kann die Feldfutterernte sowohl als Grünfutter den Futterrationen beigemischt werden, wie aber auch einsiliert oder beweidet werden. Da diese Pflanzen für die Tiere besonders schmackhaft und eiweißreich sind, führt dies unweigerlich zu einer erhöhten Futteraufnahme und einer höheren Eiweißautarkie in der Betriebsfütterung. Durch den Anbau von mehrjährigem Feldfutter, sichern sich die landwirtschaftlichen Betriebe eine betriebseigene Futterversorgung mit gleichbleibend hoher Qualität und müssen weniger externe Eiweißfuttermittel zukaufen. Im Hinblick auf den Klimawandel und die unterschiedlichen Anbaustandorte in Abhängigkeit von Boden- und Wetterverhältnissen benötigen die Betriebe vor allem anpassungsfähige und trockenheitsresistente Feldfuttermischungen.

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