Grasbasierte Mast – EIP Projekt

In der Rindermast geht es vor allem um ausreichende Zunahmen der Tiere um wirtschaftlich zu arbeiten und die Tiere in einer vorgegebenen Zeit durch das Vermarktungslabel, Abnehmer, Verarbeiter auf ein gewisses Gewicht zu erreichen, damit die einzelnen Teilstücke anschließend uniform sind. Dies wird alles mit der Kundenachfrage abgestimmt.

Für höhere Zunahmen werden in der Gesamtration oft Energiereiche Futtermittel wie Silomais eingesetzt oder sonstige Kraftfutter, die nicht auf Grünland produziert werden können.

Die rein grasbasierte Mast von Jungrindern oder auch Bullen, mit Verzicht auf Energieträger wie Silomais oder sonstigen Zusatzkraftfutter, ist durchaus möglich und spart Flächen, die ggf. für den Anbau von Pflanzen direkt für die menschliche Ernährung benutzt werden können. Es ist laut Literatur sogar für die Gesundheit vom Mensch und Tier besser, wobei jedoch einige Parameter wie die Genetik der Tiere oder die Milchleistung der Muttertiere für ausreichende Zunahmen der Jungtiere/Kälber stimmen müssen. Außerdem muss sich der Markt und der Kunde an das spätere Produkt anpassen muss. Lässt man die eben genannten Energieträger weg und führt die Mast rein grasbasiert durch, wie es mehrheitlich in der biologischen Rinderhaltung der Fall ist, gehen die täglichen Zunahmen der Tiere zurück und diese brauchen länger bis die Tiere das gewünschte Gewicht erreicht haben. Denn der Markt, d.h. der Endverbraucher, möchte gerne, dass die „Entrecôtes“ eine eine uniforme Größe haben. Wenn Tiere (z.b. Bullen bis 18 Monate) also für ein Label produziert werden, muss dieses ein Fütterungskonzept vorgeben, um eine uniforme Lieferung der 18-monatigen alten Tiere von den verschiedenen Züchtern zu erhalten. Sollen die Tiere extensiver, über einen längeren Zeitraum gehalten werden, soll der Preis auch dementsprechend angepasst werden, um den Ausfall für den Züchter zu verringern. Dann ist es auch wichtig die Bedürfnisse der Kunden Punkto Tierwohl, Essverhalten u.s.w. nicht aus den Augen zu verlieren.

Diesen Themen soll sich im neuen EIP-Projekt des IBLA in Zusammenarbeit mit der Interessensgemeinschaft Vermaarktung Lëtzboier Biofleescch a.s.b.l. (IVLB) und dem Centre de recherche de l‘Agriculture (CRA) aus der Wallonie gewidmet werden, um die Vermarktung des Biofleisch in Luxemburg und der Wallonie an den Endkonsumenten zu fördern.