Mais – ein wahres Kraftfutter

Mais, wissenschaftlich Zea mays, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Süßgräser. Diese Getreideart stammt ursprünglich aus Mexiko und wurde bereits von den Maya kultiviert. Während es sich bei den Maisfeldern auf den Äckern fast ausschließlich um Futtermais für Vieh handelt, schmeckt der für den Menschen zum Verzehr gedachte Zuckermais süßer. Mais ist eine sogenannte C4-Pflanze, was bedeutet, dass sie einen Stoffwechselweg nutzt, bei dem das für die anschließende Photosynthese genutzte CO2 zunächst vorfixiert wird, um dann, wie bei C3-Pflanzen, im sogenannten Calvin-Zyklus zu Kohlenhydraten verarbeitet zu werden. C4 benennt dabei lediglich das erste Fixierungsprodukt, innerhalb des Zyklus, welches durch die Umwandlung von Kohlendioxid entsteht und aus vier Kohlenstoffatomen besteht. In dieser Form wird Kohlendioxid besonders effektiv gebunden und die Pflanzen müssen ihre Poren nicht allzu weit öffnen, was sie vor Austrocknung und Überhitzung schützt. Die meisten Pflanzen sind C3-Pflanzen, andere bekannte C4-Pflanzen sind beispielsweise Amarant, Hirse oder Zuckerrohr.

Mais wächst am liebsten auf lockeren humosen Böden mit guter Nährstoff- und Wasserspeicherkapazität. Je besser die Bodenstruktur und je höher der Humusgehalt, desto weniger stark leidet eine Kultur unter Trockenstress. Eine gute Bodenstruktur verhindert zudem unerwünschte Verschlämmung und Erosion. Nasskalte Böden mit stauender Nässe sind hingegen nicht für den Maisanbau geeignet. Beim Kultivieren im heimischen Garten sollte darauf geachtet werden, dass der Mais hochwächst und damit direkter Lichtkonkurrent von benachbarten Pflanzen sein kann. Gut geeignete Nachbarn wären bspw. Bohnen, Erbsen, Kürbis, Zucchini, Gurken, Kartoffeln, Melone, Salat und Tomaten, wohingegen Sellerie und Rote Beete ungeeignet sind. Das Vorzeihen kann drinnen bereits im März beginnen, gefolgt von einer Auspflanzung ins Beet ab Mitte Mai. Eine Direktsaat kann wiederum ab Mitte April bis Mitte Mai geschehen. Bei der Aussaat sollte eine Tiefe von 4 bis 6 cm und einen Abstand von 45 cm eingehalten werden. Die Keimdauer liegt in der Regel zwischen 8 bis 10 Tagen. Ebenfalls wichtig zu beachten ist, dass der Boden eine Temperatur von mindestens 10 °C in 5-10 cm Tiefe besitzt. Schwere Böden bleiben logischerweise länger kühl als leichte Böden. Im wirtschaftlichen Anbau muss auch beachtet, dass ggf. eine Düngung mit Stickstoff und Phosphor implementiert wird. Die Vorgehensweise orientiert sich hier stark daran, wie gesät wurde und welche vorangegangenen Bodenbearbeitungsmaßnahmen durchgeführt werden.

Die Ernte kann zwischen Juli und September erfolgen, je nach Aussaatzeitpunkt und Sorte.

Auf Mais kann meist problemlos wieder Mais angebaut werden, ohne größere Ertragseinbußen zu haben. Nichtsdestotrotz macht eine geregelte Fruchtfolge immer Sinn in Bezug auf den Erhalt bzw. die Verbesserung der Bodenstruktur und des Humusgehalts gepaart mit der Vermeidung von Nährstoffverlusten und das Auftreten bestimmter Problemunkräuter. Wenn eine Fruchtfolge zur Anwendung kommt, dann folgt Mais meistens auf Ackergrünland oder eine Zwischenfrucht.

Fun Fact:

Den heutigen Maisanbau betreffend, haben wir einiges den früheren Hochkulturen Mittelamerikas zu verdanken, die aus einem Wildgras ein nahrhaftes Lebensmittel durch Auslese gezüchtet haben. Auch hinsichtlich des Anbaus waren die Maya sehr fortschrittlich. Indem sie die „drei Schwestern“ Mais, Stangenbohnen und Kürbis zusammen anbauten, konnten sie den Ertrag steigern. In der als Milpa bekannten Mischkultur ranken die Bohnen am Mais empor und versorgen den Boden mit Stickstoff. Dieser Stickstoff fördert das Wachstum des stark zehrenden Kürbisses, welcher wiederum den Boden beschattet und diesen vor Austrocknung und Bodenerosion schützt.