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Raps

Raps (lat. Brassica napus L.) gehört zur Familie der Kreuzblütler, ebenso wie Kohl oder Broccoli. Er wurde schon um 2000 v.Chr. in Indien angebaut. In Mitteleuropa wird er ab dem 14 Jhd. zur Brennstoffgewinnung für Öllampen genutzt. Erst in den 80er Jahren, mit dem sogenannten 00-Raps (Doppel-Null-Raps), welcher ohne bitteren Geschmack (Erucasäure) und giftige Glucosinolate heranreift, gewinnt Raps als Lebensmittel an Bedeutung.

Da Raps ertragssteigernde Eigenschaften hat, wird er in einer Fruchtfolge oft vor Getreide als Vorfrucht angebaut. Seine tiefen Wurzeln transportieren Nährstoffe aus unteren Bodenschichten in obere und können verdichteten Boden aufbrechen. Rapspflanzen werden bis zu 120 cm groß und bilden aus ihren gelben Blüten Schoten mit bis zu 20 Samen. Die Samen haben einen Ölanteil von 42 %, weshalb sie zur Ölgewinnung genutzt werden. Nach der Ernte dienen Stängel und Blätter als Gründünger.

Rapsöl kann unterschiedlich verarbeitet werden. Es kann in Biogasanlagen zur Stromerzeugung dienen und zu Biodiesel verarbeitet werden. Außerdem wird es als Speiseöl genutzt, entweder pur oder zur Produktion von Margarine, Mayonnaise, Schmierstoffen und Kosmetika.

Die Resterzeugnisse der Rapsölgewinnung werden als sogenannter Rapskuchen in Tierfuttermitteln eingesetzt.

Bei uns wird hauptsächlich Winterraps kultiviert, der im August bis September gesät wird. Im April bis Mai fängt er an zu blühen und ist dann eine wichtige Nahrungsquelle für Honigbienen, die ihn auch bestäuben. Von einem Hektar Raps können Bienen, abhängig von der Zahl der Bienenvölker, bis zu 500kg Honig produzieren.

Raps verträgt sich nicht mit sich selbst! Das heißt er kann nur etwa alle drei Jahre an der gleichen Stelle angebaut werden, um ein vermehrtes Auftreten spezifischer Pflanzenkrankheiten und Schädlinge zu vermeiden.