Die Sojabohne, wissenschaftlich Glycine max (L.) Merr., ist eine wichtige und sehr hochwertige Eiweißquelle im Tierfutter. Beheimatet ist sie ursprünglich, aufgrund des warmen und feuchten Klimas, in Asien. Allerdings spielt sie auch schon seit Ende des 20. Jahrhunderts eine wichtige Rolle bei der Tierfütterung in der hiesigen Landwirtschaft.
Als Leguminose kann Soja durch eine Symbiose mit Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft fixieren. Leguminosen sind generell gut geeignet, um Fruchtfolgen aufzulockern. Im ökologischen Landbau nehmen Leguminosen zusätzlich eine zentrale Rolle bei der natürlichen Stickstoffversorgung ein. Ihr Anbau erhöht zudem die Agro-Biodiversität und verbessert durch ausgedehnte Wurzelsysteme die Bodenstruktur. Aufgrund von neuen Züchtungserfolgen, kann der Sojaanbau mittlerweile auch auf weite Gebiete Mitteleuropas ausgedehnt werden.
In Luxemburg werden dennoch 100 % des Soja-Bedarfs importiert, wobei der tatsächliche Sojafutterverbrauch unbekannt ist. Im Jahr 2018 lag der errechnete nationale Verbrauch bei 27.453 t Sojaextraktionsschrot. Auf die Fütterung von Wiederkäuern entfielen dabei 69 %, wobei nur etwa 1,3 % des gesamten Sojabohnenverbrauchs auf den ökologischen Landbau fielen. Der höchste Verbrauch von Sojabohnen wurde für Milchkühe mit 15.026 t berechnet (Schweine: 7.261 t; Geflügel: 1.197 t).
Der Anbau von Soja ist allerdings recht anspruchsvoll und erfordert Erfahrung und Know-How in der Anwendung von mechanischen Beikrautregulierungsmethoden. Außerdem fehlt in Luxemburg die Infrastruktur, welche eine sichere und vor allem regionale Verarbeitung ermöglichen würde.