Die Lupine (wissenschaftlich Lupinus) ist ein Schmetterlingsblüter aus der Familie der Familie der Hülsenfrüchte. Man unterscheidet zwischen zwei Gattungen mit jeweils mehrerern hundert Unterarten. Lupinus Eulupinus, die in Europa, Vorderasien und Nordafrika beheimatet ist sowie Lupinus Platycarpos, die ursprünglich vom amerikanischen Kontinent stammt. Lupinen bevorzugen kalk- und nährstoffarme, leicht saure Böden. Je nach Art können sie bis 120 Zentimeter und bilden eine besonders aufällige Blütenkerze die je nach Sorte in der Farbe variieren kann.
In der biologischen Landwirtschaft spielt die Lupine eine wichtige Rolle als Gründünger. Lupinen haben die Fähigkeit, Stickstoff aus der Bodenluft in sogenannten Knöllchenbakterien (Rhizobien) zu speichern. Zudem verfügen sie über Pfahlwurzeln, die bis zu 2 Meter in den Boden eindringen und ihn dadurch auflockern. Lupinen sind winterhart und können auch erst ausgesät werden, nachdem das Gemüsebeet abegeerntet ist. Die Pflanze kann dann nach dem Winter gemäht werden und als Mulchschicht auf dem Beet verbleiben, bis sie im Frühjahr in den Boden eingearbeitet wird.
Die Hülsenfrucht der Lupine hat einen noch höheren Eiweißgehalt als die Sojabohne und zeitgleich deutlich weniger Kohlenhydrate und Fett. Allerdings enthalten Lupine auch toxische Chinolizidin-Alkaloide, die in schweren Fällen Atemlähmung und Herzstillstand verursachen können. In der Vergangenheit wurde der Alkaloidgehalt reduziert, indem man die Lupine über mehrere Tage in Salzwasser einlegt. Mittlerweile wurden Sorten gezüchtet, die einen wesentlich geringeren Alkaloidgehalt vorweisen, die sogenannten „Süßlupinen“. Der Lupinenanbau ging in den 90er Jahren dennoch massiv zurück, weil vor allem Süßlupinen anfällig für die Pilzkrankheit „Anthraknose“ (auch Brennfleckenkrankheit genannt) sind. Anthraknose führt in vielen Fällen zu einem gesamten Ernteausfall und wurde dadurch zum wirtschaftlichen Risiko für Landwirte. Ein Revival erlebt die Lupine seit einigen Jahren, weil durch Züchtung Süßlupinen mit einer hohen Toleranz gegenüber Anthraknose entwickelt wurde.
Lupinenkerne lassen sich auf zahlreiche Arten zubereiten. Vor allem im Mittelmeerraum werden sie traditionell eingelegt und als kleiner Snack zu Bier oder Wein gereicht. Mittlerweile werden die Kerne jedoch häufig zu Mehl verarbeitet aus welchem Fleischersatzprodukte wie Schnitzel oder Gyros hergestellt werden. Isolierte Lupinenproteine werden aber auch zur Herstellung von veganem Speiseeis, Yoghurt und Käse verwendet. Eine besondere Rolle nimmt die Lupine als Kaffeeersatzprodukt ein: bereits seit dem 19. Jahrhundert werden in Südtirol Lupinen angebaut, um daraus Altreier Kaffee herzustellen.