Der Liebstöckel (wissenschaftlich: Levisticum officinale) ist eine aromatische Pflanze die ursprünglich aus dem mittleren Osten stammt, in Europa aber bereits seit dem Mittelalter in Klostergärten kultiviert wird. Aufgrund des Inhaltsstoffes Sotolon verströmt die gesamte Pflanze einen Duft der an ein bekanntes Würzmittel erinnert, weshalb die Pflanze auch gerne als Maggi-Kraut bezeichnet wird. Neben seinem kulinarischen Wert wird der Liebstöckel auch als Heilpflanze geschätzt, denn die Pflanze wirkt appetitanregende, harntreibend und entzündungshemmend.
Liebstöckel ist recht anspruchslos in der Standortwahl und verträgt auch halbschattige Plätze. Wichtig ist allerdings, dass die Pflanze in tiefgründigen Boden gesetzt wird und ausreichend Platz hat. Liebstöckel wächst nämlich sehr ausladend, erreicht eine Wuchshöhe von 1,5 – 2 Metern und kann über 14 Jahre alt werden. Die Pflanze ist winterhart, sollte allerdings ab Herbst nicht mehr geerntet werden.
Der Einsatz von Liebstöckel ist denkbar einfach, weil das Kraut jedes herzhafte Gericht mit einer Umami-Note bereichert. Besonders einfach und passend für die kommende Grillsaison ist ein Brotaufstrich aus frischem Quark, Knoblauch und Liebstöckel. Ansonsten passt der Liebstöckel aber auch in jede Marinade, sei es für Geflügel, Rind, Schwein oder Lamm. In der kalten Jahreszeit gibt das Kraut Eintöpfen und Suppen ein vollmundiges Aroma. Um die Blätter haltbar zu machen können sie bei angelehnter Ofentür bei 60 – 70 °C getrocknet und anschließend vermahlen werden. Alternativ die Blätter mit etwas Öl und einem Stabmixer fein pürieren, anschließend in eine Eiswürfelform füllen und einfrieren. Die gefrorenen Würfel können später problemlos über Monate in einer Plastiktüte im Gefrierschrank gelagert und portionsgerecht zum Würzen entnommen werden.