ORISCAV-Lux Studie

Das Luxembourg Institute of Health (LIH) hat in den vergangenen Jahren zwei Querschnittsstudien durchgeführt. In den beiden Studien ORISCAV-LUX (2007-2008, Teilnehmer 18-69 Jahre) und ORISCAV-LUX 2 (2016-2017, 25-79 Jahre) wurde das Ernährungsverhalten der erwachsenen Bevölkerung Luxemburgs untersucht. In beiden Studien beantworteten rund 1.400 Teilnehmer:innen Fragebögen zur Häufigkeit des Verzehrs von Lebensmitteln. Zur Zusammenstellung und Bewertung der Inhaltsstoffe der Lebensmittel wurde die französische Datenbank ANSES-CIQUAL genutzt. Die Ergebnisse zeigten signifikante Verschiebungen in den Ernährungsmustern im Laufe des Jahrzehnts, mit einem Anstieg der Energiezufuhr (7,3 %), des Gesamtfetts (24,9 %), der gesättigten Fettsäuren (23,6 %) und des Alkoholkonsums (36,6 %), begleitet von einem Rückgang der Gesamtkohlenhydrate (5,1 %), des Magnesiums (9,1 %) und des Kalziums (10,8 %). Während der Konsum von Getreide (39,5 %), Milchprodukten (23,7 %) und Gemüse (17,3 %) zurückging, stieg der Verzehr eiweißreicher Lebensmittel (32,7 %) sowie der Verzehr von Fertiggerichten (14,9 %) an. Mit Ausnahme von Vitamin D wurden die meisten Empfehlungen zur Aufnahme von Mikronährstoffen eingehalten. Der Gesamtnährstoffverbrauch zeigte jedoch einen Widerspruch zu den Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung.

Ein weiterer Aspekt bestand in der Unteruchung des Zusammenhanges zwischen Ernährungsmustern und der Häufigkeit des Metabolischen Syndroms und seiner Symptome wie Übergewicht, Zucker- und Fettstoffwechselstörungen sowie Bluthochdruck bei luxemburgischen Erwachsenen. Eine stärkere Einhaltung der mediterranen Diät (des sogenannten Mediterranean Diet Score), basierend auf viel Obst und Gemüse und geringeren bis moderaten Mengen tierischer Produkte sowie gesunde Ernährungsrichtlinien (basierend auf dem „Alternative Healthy Eating Index“) waren mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit („Odds Ratio“) des Metabolischen Syndroms und dessen Komponenten verbunden. Die Studie unterstreicht die zentrale Rolle einer ausgewogenen und gesunden Ernährung bei der Bekämpfung dieser Volkskrankheiten.

Die Einhaltung verschiedener Ernährungsindices, darunter des Dietary Inflammatory Index (DII), der die Wirkung einer Diät auf mehrere mit Entzündungen verbundene Biomarker bewertet, und des Dietary Approaches to Stop Hypertension Score (DASH-S) zur Vorbeugung oder Behandlung von hohem Blutdruck, wurden mit dem Zusammenhang von Serum- und Stoffwechselparametern umfassend zur Bewertung der Auswirkungen auf die Gesundheit untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass diese Indices zur Vorhersage von Serum- und Stoffwechselparametern herangezogen werden können, was ihre Wichtigkeit zur Bewertung der Ernährungsqualität der Bevölkerung hervorhebt. Eine vergleichende Analyse des Ernährungsstatus Luxemburgs mit dessen anderer Länder ist unerlässlich, um globale Muster der Ernährungsqualität und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit zu erkennen. Daraus können wertvolle Erkenntnisse über regionale Unterschiede gewonnen werden, die zu einem besseren Verständnis der globalen Gesundheitslage beitragen.

Weitere Informationen unter https://oriscav.lih.lu/Oriscav-Lux

Farhad Vahid und Torsten Bohn zusammen mit der Oriscav Working Group des LIH)